Beitrag von Hippotel für Deutschland - Alles Truzla funktioniert einfach nicht!

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    • Beitrag von Hippotel für Deutschland - Alles Truzla funktioniert einfach nicht!

      DER Experte auf Trottoforum.de hippotel hat sich im Trottoforum mal wieder zu Wort gemeldet. Diesmal zum Thema "Fluchtbewegung aus Deutschland?". Einiges (wenn nicht sogar vieles) des Gesagten ist wohl auch für Österreich relevant?
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      Die Strukturreform ist spätestens seit dem Einstieg der PMU in den Traberalltag überfällig. Die Rennvereine brauchen nicht nach Berlin zu schielen. Der HVT hat nicht genügend Macht, um das durchzusetzen, was erforderlich wäre. Er ist mit der Gestaltung der Ausschreibungen, ein Schlüsselelement, gar nicht befasst, sondern muss sich darauf beschränken sie zu genehmigen.

      Entweder, man gibt das Ausschreibungswesen nach Berlin zum HVT
      oder
      die Rennvereine gründen eine Arbeitsgemeinschaft, um das Ausschreibungswesen zu modernisieren.

      Das Mindeste, was sie auf die Beine stellen müssen, ist eine Harmonisierung der Rennveranstaltungen, die einen fairen Ausgleich zwischen den noch agierenden Rennvereinen ermöglicht. Sodann hat eine Zentralisierung des Ausschreibungswesen stattzufinden. Diese Zentrale hat alle Nennungen zu sammeln, zu prüfen, einen Streichungstermin für alle Rennen einzuführen und die dann bereinigte Liste dem Rennverein für die Starterangabe zuzuleiten. Im digitalen Zeitalter ist der Aufwand angesichts der noch verbleibenden Startpferde eine Bagatelle. Mit entsprechendem Zugang sind alle zu treffenden Massnahmen online zu gestalten.

      Die erwähnte Liste muss vor der Starterangabe verifiziert werden. Nicht startberechtigte Pferde scheiden aus, die Gründe, wann ein Pferd nicht startberechtigt ist, sind bekannt und brauche hier nicht wiederholt werden. Es ist klar zu definieren wann ein Rennen stattfindet - Mindeststarterzahl. Den Rennvereinen ist die Möglichkeit einzuräumen, zusätzliche Rennen als Eventualrennen frei zu gestalten, wenn für die angebotenen Ausschreibungen ein Rennen nicht zustande kommt, um den Renntag aufzufüllen. Das kann auch in Form von Einladungsrennen geschehen.

      Sodann sind alle Startpferde in einer Datenbank einzustellen, die entsprechend ihrer Kategorie startberechtigt sind. Das erleichtert das Auffinden der Startmöglichkeiten und fördert die Bereitschaft zu nennen. Die Ausgleichsrennen sind umzugestalten. Die besseren Pferde sollen auch bessere Verdienstmöglichkeiten haben. Im Gegenzug müssen die Besitzer hinnehmen, dass die besseren Pferde von bestimmten Rennen ausgeschlossen sind, damit es eine Breitenwirkung gibt und die Siegprämien nicht an ständig an Pferde gehen, die zu lange brauchen, um die Kategorien zu verlassen.

      Die Chancengleichheit der Pferde muss wieder in den Mittelpunkt der Ausschreibungen stehen.

      Es macht wenig Sinn Frei für Alle auszuschreiben, um dann eine Spanne zwischen 20 000 und 500 000 € zu haben. Genauso wenig Sinn macht es die schwächeren Klassen nur nach oben zu limitieren. Das Einschreibungslimit muss auch nach unten begrenzt werden. Es gilt bestimmte Konditionen einzubauen, die Chancengleichheit möglich machen. Die sogenannte zweite Garnitur darf nicht ständig auf Überflieger stoßen und eigentlich nur für die Ränge vier - sieben in Frage kommen. Es ist nicht unfair, Pferde auszuschließen, die siegreich waren, wenn es dazu ein Pendant gibt, dass durch höhere Rennpreise den besseren Pferden einen Ausgleich bietet. Das fördert die schwächeren Pferde und gibt ihnen eine Überlebenschance und es fordert die besseren Pferde, weil sie sich dem Wettbewerb mit gleichwertigen stellen müssen. Das geht nur über bessere Dotierungen.

      Es gibt nicht nur den Bänderstart, um einen Ausgleich vorzunehmen. Auf mehr will ich jetzt nicht eingehen. Das ist ja keine Vorlesung, sondern ein Gedankensplitter.

      Zu bahnübergreifenden Wetten und andere Formen der Poolwetten haben @highroller und andere die wesentlichen Voraussetzungen aufgezeigt. Es liegt an den Rennvereinen, solche Ansätze umzusetzen. Schuldzuweisungen an andere Rennvereine, wie ich sie der Süddeutschen entnahm, übersehen gerne, dass Garantieauszahlungen und Jackpots sich rechnerisch darstellen lassen. Sie sind dann Selbstläufer, wenn sie attraktiv genug sind. Gegen eigenes Geld spielt angesichts der Vorwegabzüge heute kaum noch einer, weil das nächste Angebot ein Click weit entfernt ist.

      Wer trifft will auch belohnt sein.

      Die Abzüge in bestimmten Wettbereichen sind zu hoch. Die Provision an die Vermittler auch. Die Animation schwach.

      Die Misere der Bilddarstellung will ich nur streifen. Sie ist für ein Hightechland wie Deutschland beschämend. Stampft alles ein. Geht nach Wolvega. Hospitiert dort und werdet endlich erwachsen. Die Rennvereine brauchen keine Bevormundung. Wem Youtube nicht gefällt, der kann auch auf Alternativen zurückgreifen. Straubing ist ein outgesourctes kostengünstiges Beispiel. Aber ein kostenloses Archiv wie bei YouTube ist mehr als diskussionsfähig und eine Ganztagsübertragung ist allemal besser als verspätete Einblendungen oder zu frühe Ausblendungen. Die Ausstattung kann geleast werden und mehrfach eingesetzt werden, so dass ein einheitlicher Standard entsteht. Bei der „Fülle der Renntage“ wird es kaum Überschneidungen geben.

      Top Bilder, entsprechend aufbereitet und kommentiert, sind unerlässlich.

      Ich blende mich wieder aus. Wissend: wir können es wieder und wieder durchkauen. Ohne Abstellen geht es nicht! Festgestellt ist genug. In München und anderswo. An einem Strick ziehen macht nur Sinn, wenn alle in eine Richtung ziehen. Im Augenblick hebeln sich die Beteiligten selber aus. Ein Boot, das aus dem Ruder läuft, weil kein Steuermann die Richtung vorgibt, kann nicht das Ziel erreichen. Wenn Kräfte vergeudet werden, um sich im Kreis zu drehen, ist das reine Energieverschwendung. Ein definiertes Ziel anzusteuern, erscheint mir sinnvoller.