Die Presse : werden wir uns dieser Lösung nicht verschließen.

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    • Die Presse : werden wir uns dieser Lösung nicht verschließen.

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      Wer an Trabrennsport in Wien denkt, der denkt auch an die Krieau: Seit 1878 schon werden hier Trabrennen gefahren – und doch könnte diese Ära, deren beste Zeiten freilich lange vorbei sind, bald Geschichte sein.

      Auch wenn seitens der Stadt und auch des Wiener Trabrennvereins (WTV) stets beteuert wurde, dass der Trabrennsport auf jeden Fall in der Krieau erhalten bleiben solle, steht die Möglichkeit einer Absiedelung nun sehr wohl im Raum, wie der Präsident des Wiener Trabrennvereins, Peter Truzla, zur „Presse“ sagt. „Wir prüfen derzeit, ob es in Wien einen alternativen Standort für Rennbahn und Stallungen gibt.“
      Man müsse sich die Frage stellen, „ob eine Anlage mitten unter den neuen Anrainern noch geeignet ist“. Die neuen Anrainer – das ist das Stadtentwicklungsgebiet Viertel Zwei, das in den vergangenen Jahren am Rande der Trabrennbahn entstanden ist. 2004 hatte sich die Stadt entschlossen, das bis dahin brach liegende Areal mit einem privaten Investor – der IC Development – zu entwickeln. Dafür wurden die Grundstücke entlang der Trabrennbahn nach und nach an die IC Development verkauft – heuer im Sommer folgte die Trabrennbahn selbst, für die der WTV allerdings nach dem Wiener Sportstättengesetz einen unkündbaren Pachtvertrag hat.


      Gute Anbindung, mindestens 15 Hektar


      Der WTV kann also nicht gekündigt werden – könnte nun aber aus freien Stücken gehen. Sofern man ein adäquates Grundstück findet. Der WTV ist derzeit laut Truzla gemeinsam mit der Stadt und Viertel Zwei auf der Suche. „Wenn das für alle Seiten so passt, werden wir uns dieser Lösung nicht verschließen.“ Voraussetzungen wären eine Fläche von mindestens 15 Hektar sowie eine gute öffentliche Anbindung. Die neue Trabrennbahn müsste – da an den Renntagen die Pferde hergeführt werden – auch mit dem Auto gut erreichbar sein.



      Grundstückssuche schwierig


      Ob sich ein Standort findet, soll bis Jahresende feststehen. Viele freie Grundstücke in dieser Größe, die man auch als Sportstätte widmen könnte, gibt es wohl nicht – denkbar wäre, so Truzla, eines der neuen Stadtentwicklungsgebiete, also eventuell in Seestadt-Aspern-Nähe.
      Dass die Stadt den Trabrennbahngrund überhaupt verkauft hat, wird von der Opposition kritisiert. Am Mittwoch wird die Wiener ÖVP dieses und andere Immobiliengeschäfte der Stadt in einem Sondergemeinderat thematisieren.