Neue Präsidentin der UET

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    • Neue Präsidentin der UET

      Wie unbestätigten, ausländischen Berichterstattern zu entnehmen ist, hat die Union Européene du Trot (UET, gegründet 1973) bei einer Sitzung der 21 Mitgliedsländer eine neue Präsidentin erhalten, in die große Hoffnungen gesteckt werden. Frau Marjaana Alaviuhkola ist Tierärztin und -Chirurgin, betreibt zwei Kliniken in Schweden und ein Pferdeleistungszentrum mit rund 170 Trabern! Folgende Punkte sollen unter anderem zu ihrem Programm gehören:
      • Europäische Datenbank für alle Traber
      • eine gesamteuropäische Pferdewette
      • europäische Trabrennordnung
      • ethische begründete Verhaltenscodes
      • europäische Regeln das Doping betreffend
      • Regelung des Peitschengebrauchs (wie auf der World Trotting Conference im Mai 2019 in Stockholm angesprochen wurde)
      (P.S.: Wenn jemand mehr weiß, freu ich mich, es zu erfahren.)
    • Marjaana Alaviuhkolas wurde im Rahmen des Amerique-Wochenende in Paris zur neuen Präsidentin der U.E.T. gewählt und hat am Donnerstag, den 9. Mai d.J. in Berlin ihre erste Sitzung bestritten. Soweit die Faktenlage. Den ihr in diesem Forum entgegengebrachten Enthusiasmus, vermag ich mit Blick auf ihren bisherigen Kurs keineswegs zu teilen. Ich nenne eine Reihe von Punkte, die in die noch sehr kurze Amtszeit von Frau Alaviuhkola als Präsidentin fallen und die sie qua Amt zumindest indirekt mitgetragen hat: 1) Einer Reihe von italienischen Deckhengsten wurde trotz Erfüllung aller formalen Bedingungen in Schweden die Ankörung verweigert 2) Der Rennsekretär von Solvalla lässt medial Verlautbaren, dass er im Fall eines Trainerwechsels des Pferdes Urlo dei Venti zu Holger Ehlert, die Gespräche über eine Einladung zum Elitloppet umgehend abbrechen würde 3) Der Rennverein Halmstad und der norwegische Verband DNT schlossen vier Fahrer aufgrund eines Fehlverhaltens in einem Rennen in Neapel von all ihren Rennen aus 3) Der schwedische Verband STC nimmt von etwa 80 % der Starter ausländisch lizenzierter Trainern weiterhin Dopingproben; gegenüber den eigenen Trainern hingegen liegt man im einstelligen Bereich - bei Proben außerhalb des Rennbetriebes ist der Unterschied noch deutlich eklatanter 4) Der norwegische Verband DNT verurteilte Gennaro Casillo aufgrund des Umstrittenen Dopingfalls von Urlo dei Venti im Oslo Grand Prix 2018 nach einem Jahr zu einer Geldstrafe von über 50.000 Euro - die Begründung: Die Anfertigung der Übersetzung ins Italienische war einerseits sehr zeitaufwendig und die Summe setzt sich andererseits aus der Höhe des Rennpreise und den gegenwärtig verfügbaren Dopingbudget, das offenkundig bei null lag, zusammen. Ich breche meine Aufzählung ab. Punkt 3) wurde auf Drohung des italienischen Verbands aus der U.E.T. mit sofortiger Wirkung auszutreten korrigiert und auf die Fahrer (nicht deren Pferde!) in ausgewählten Gruppe-1-Rennen Schwedens und Norwegens im laufenden Jahr eingeschränkt. Hier war bereits Feuer am Dach. Etwas mehr Umsicht und Sensibilität für die Anliegen und Bedürfnisse anderer Trabernationen, wie Frankreich und Italien wäre wünschenswert.

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    • Bevor man die neue Präsidentin vorschnell verdammt, einige Fakten zu den Vorwürfen:
      1. Der STC hat ab 1.1.19 nur mehr Deckhengste aus Frankreich, USA, Australien und Neuseeland angekört, ohne in Schweden vor der Körkommission zu erscheinen. Deckhengste aus allen anderen Ländern müssen in Schweden der Körkommission vorgeführt werden.D.h. italienische Deckhengste müssen zur Ankörung nach Schweden reisen! Hat es vielleicht Gründe dafür gegeben?
      2. Zu diesen Punkt kann man unter „Holger Ehlert Doping“ googeln, vielleicht wird dann der Vorbehalt des Solvalla Sekretärs verständlich.
      3. „Fehlverhalten“ von vier Fahrern im Lotteria Trostlauf und darauffolgende Suspendierung in Halmstad und Norwegen. Zuerst das Positive: aufgrund dieser Suspendierung und medialer Präsenz hat das ital. Agrarministerium (oberste Behörde zur Abhaltung von Pferderennen) die ital. Traberzentrale umgehend mit einer Verschärfung der Trabrennordnung beauftragt (Peitschengebrauch und Doping). Das Negative: Es gibt eine deutsch/belgisch/ holländische Tierschutzorganisation namens PETA. Die PETA hat sich zum Ziel gesetzt alle Galopp- und Trabrennen in Europa zu verbieten. Das Video von Lotteria ist für sie wie ein Elfmeter ohne Tormann. Jeder Richter wird auf Tierquälerei entscheiden. Und das PETA kein zahnloser Verein ist, merkt jeder Besitzer eines 2jährigen Trabers in Österreich. Für einen Start benötigt man eine Dokumentation der Wachstumsfuge vom Einbrechen bis zu Start. PETA lässt grüßen.


      Das Programm der neuen Präsidentin kann doch jeder Traberfan nur unterschreiben. Für mich fehlt noch eine Diskussion über die vielen Wettplattformen, im Speziellen in Frankreich (Geschäftssitz in Malta und Gibraltar). Warum kann diese Wettplattformen nicht die UET betreiben und mehr wie die derzeit 10% der Bruttoerträge an die veranstaltenden Vereine weiterleiten.
    • ... der erste Punkt diskriminiert innerhalb der U.E.T. italienische Deckhengste (die in Schweden stark gefragt waren und 2019 erstmals nicht gebucht werden konnten), der zweite einen italienisch lizenzierten Trainer (der vor zwölf Jahren in Solvalla einen Dopingfall hatte, seither nicht auffiel und auch in den vergangenen Jahre im Rahmen des Eiltloppetmeetings startete) und der dritte, wie von mir an anderer Stelle ausgeführt, fällt dezidiert nicht in den Kompetenzbereich von Halmstad, DNT oder STC, sondern der ANACT bzw. des ihr übergeordneten Ministeriums. Soviel zur Faktenlage! Meine Kritik: Ein derartiges Vorgehen wirkt unprofessionell und erweckt den Eindruck, dass nationale Interesse gegeneinander ausgespielt werden. Eine Präsidentin muss an diesem Punkt ansetzen und ausgleichend wirken. Persönlich wäre ich dafür, dass alle Gruppe-Rennen der U.E.T. von dieser selbst administriert werden - von den Nennungen, über die Rennleitung bis zur Auszahlung!

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    • ... solange der Akt einer Diskriminierung nicht willkürlich anmutet, wie bei der obigen Entscheidung der Fall, ist dagegen nichts einzuwenden. In diesem Sinn diskriminiert die Zucht in Frankreich alle nicht-französische Hengste und Stuten und jene in Italien all jene Ausländer, die nicht über das entsprechende Profil (repräsentiert durch eine Mindestgewinnsumme und/oder Rekord) verfügen.
    • Ursprünglich wollte ich mich zu dem Thema nicht mehr melden. Seit Sonntag droht die Situation zwischen Schweden und Italien zunehmend zu eskalieren. Der Grund: In einem E3-Vorlauf suchte die aussichtsreich im Rennen liegende Gocciadoro-Stute Alaska Dany (Federico Expositio) eine Lücke. Dabei wurde es mit der vor ihr positionierten und sichtlich kürzer werdenden Mellby Harissa (Robert Bergh) etwas eng. Eine Situation, die man, nicht nur mit Blick auf Frankreich und Italien, als rennsporttypisch einordnen kann. Bergh sah dies offenkundig anders und nahm sie zum Anlass bei voller Fahrt den Kopf der Konkurrentin wegzudrücken, sodass diese schwer von den Beinen kam. Die Empörung richtet sich in weiterer Folge gegen die Rennleitung, die zwar, völlig zu recht, Federico Esposito mit einer Geldstrafe sowie einer kurzen Sperre belegte; hingegen Robert Bergh vollends rehabilitierte und seiner im Rennbericht verzeichneten Aussage, er musste einen Umfall verhindert, folgte. Das verbale Wettrüsten zwischen schwedischen und italienischen Medien folgt auf dem Fuß und eine Polemik jagt seither die andere. Dies möchte ich nicht kommentieren. Beide Fahrer - die bereits in ihren Karrieren Gruppe-1-Rennen gewonnen haben und über hinreichend, auch internationale Rennerfahrung verfügen - haben nach mehrfacher Betrachtung des Bildmaterials zweifelsfrei vorschriftswidrig gehandelt, wobei m.E. das Verhalten und die Begründung von Bergh skurril anmuten. An dieser Stelle wäre es dringend geboten, dass die neue Präsidentin sich vermittelnd einschaltet und Farbe bekennt.
    • Nachdem die vielgelobte Frau Alaviuhkolas in ihrer Funktion als STC Präsidenten im Frühsommer mit den heimischen Trainern über den Beginn der V75-Rennen (in der sogenannten "16.20-Frage") ringen musste und nur knapp einen von Lutfi Kolgjini in den Raum gestellten Streik abwenden konnte, schaut sie erneut bei den Alleingängen ihrer Rennsekretäre weg: So geschehen im August, als Jon Walter Pedersen, Rennsekretär von Aby, monierte, Vitruvio sei aufgrund eines in weitere Folge selbst gegenüber dem Betroffenen Alex Gocciadoro nie näher präzisierten Untersuchung vom Aby Stora Pris ausgeladen, erklärte heute Anders Malmrots, Rennsekretär von Solvalla, dass der samstägige Sieg von Zacon Gio im International Trot irrelevant sei und das Pferd dezidiert nicht zum Elitloppet 2020 eingeladen wird. Als Grund führte er den Dopingfall von Lets Go im Elitloppet 2006 (!) an. Unbeschadet davon, sind natürlich skandinavische Trainer mit späteren Dopingverfahren in Schweden oder den USA willkommen. In beiden Fällen mangelt es an hinreichenden Gründen: Einerseits ist die Causa Lets Go längst aufgearbeitet und der Trainer wurde entsprechend sanktioniert; andererseits gab es niemals eine Causa Gocciadoro, die schlicht und ergreifend erfunden wurde. Es ist die Pflicht von Frau Alaviuhkolas als STC und UET-Doppelpräsidentin hier für Transparenz zu sorgen und Schaden vom Sport abzuwenden. Das feindselige, ja natioanlistisch anmutende Verhalten einzelner schwedischer Funktionäre indes, sollte im Rahmen einer U.E.T.-Sitzung einmal auf den Tisch gebracht werden.
    • victor gio schrieb:

      Nachdem die vielgelobte Frau Alaviuhkolas in ihrer Funktion als STC Präsidenten im Frühsommer mit den heimischen Trainern über den Beginn der V75-Rennen (in der sogenannten "16.20-Frage") ringen musste und nur knapp einen von Lutfi Kolgjini in den Raum gestellten Streik abwenden konnte, schaut sie erneut bei den Alleingängen ihrer Rennsekretäre weg: So geschehen im August, als Jon Walter Pedersen, Rennsekretär von Aby, monierte, Vitruvio sei aufgrund eines in weitere Folge selbst gegenüber dem Betroffenen Alex Gocciadoro nie näher präzisierten Untersuchung vom Aby Stora Pris ausgeladen, erklärte heute Anders Malmrots, Rennsekretär von Solvalla, dass der samstägige Sieg von Zacon Gio im International Trot irrelevant sei und das Pferd dezidiert nicht zum Elitloppet 2020 eingeladen wird. Als Grund führte er den Dopingfall von Lets Go im Elitloppet 2006 (!) an. Unbeschadet davon, sind natürlich skandinavische Trainer mit späteren Dopingverfahren in Schweden oder den USA willkommen. In beiden Fällen mangelt es an hinreichenden Gründen: Einerseits ist die Causa Lets Go längst aufgearbeitet und der Trainer wurde entsprechend sanktioniert; andererseits gab es niemals eine Causa Gocciadoro, die schlicht und ergreifend erfunden wurde. Es ist die Pflicht von Frau Alaviuhkolas als STC und UET-Doppelpräsidentin hier für Transparenz zu sorgen und Schaden vom Sport abzuwenden. Das feindselige, ja natioanlistisch anmutende Verhalten einzelner schwedischer Funktionäre indes, sollte im Rahmen einer U.E.T.-Sitzung einmal auf den Tisch gebracht werden.
      Österreich schickt da eh den richtigen hin! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      Vielleicht darf der Welser Präsident mit!!??

      Und noch eine Frau dazu, in Österreich praktisch alle abserviert vom "Zentral"präsidenten! Wo bleibt da die 50 % Quote?