Starterliste Elitloppet 2020

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    • Ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswerter Elitloppet:

      Den bleibendsten Eindruck, zumindest auf mich, hat Cokstile hinterlassen. Von einem unauffälligen Golddivisonäre (seine Karriere als Jahrgangspferd in Norwegen abgesehen) entwickelte sich der Quite Easy-Hengst in Italien unter Gennaro Castillo/Rocco Spagnulo konsequent weiter, platzierte sich zunächst im Sommer im Cittá di Montecatini (IV.) und Campionato Europeo (II.), ehe er im Gran Premio Nazoni (gegen ungleich härtere Kaliber, wie Vitruvio und Vivid Wise As) sowie im Palio dei Comuni zum großen Wurf ausholte. Nach einer ernüchternden Vorstellung in Vincennes ging er in Pause und meldete sich dann, aufgrund der Corona-Krise, unmittelbar in Skandinavien zurück. Sein dortiger Catchdriver Christoff Eriksson besitzt das seltene Talent ihn bei allen vier gemeinsamen Auftritten durch die Außenspuren zu jagen, mit dem Ziel, den Gegner zu erdrücken. Das kostete ihm nicht nur um den Sieg beim Anstart gegen Chief Orlando, sondern brache ihn gestern wahrscheinlich auch um jenem im Elitloppet-Finale gegen Propulsion. Für mein Dafürhalten lancierte Eriksson unnötigerweise, vor allem aber, viel zu früh den Angriff in dritter Spur, was ihm die entscheidenden Reserven kostete, sich gegen Propulsions Angriff zu wehren. Der Umstand, dass Propulsion die Position im Rücken von Cokstile ergatterte, stellte bereits die Weichen zum Sieg. Indes erachte ich die Disqualifikation von Earl Simon als deutlich zu hart, zumal Cokstile nicht rennentscheiden gestört wurde: Spurenwechsel wie diese stehen in Frankreich auf der Tagesordnung und werden als Teil des Rennsports wahrgenommen. Einen gemeinsamen Auftritt absolvieren Eriksson und Cokstile noch im Oslo Grand Prix, dann wird Cokstile, gemeinsam mit seinem neuen Stallgefährten Stepping Spaceboy in Italien auf einen Auftritt im Lotteria am 25. Oktober vorbereitet.

      Wenig überraschend wartet dann dort bereits Vivid Wise As auf die beiden, der, nach zwei völlig indiskutablen Auftritten unter Björn Goop, wieder zu Alessandro Gocciadoro ins Training wechselt - ich spare mir jeden weiteren Kommentar. Gemeinsam mit Vitruvio wird auch der Schützling von Antonio Somma auf den Lotteria vorbereitet.

      Neben Cokstile beeindruckte mich vor allem der Dreijährige Hell Bent For AM und ich hoffe, dass der Besitzer seinen Muscle Hill-Hengst wieder zu Marcus Melander in die Staaten überstellt. Beim Vierjährigen Ecurie D freue ich mich bereits auf den ersten Frankreich-Auftritt. Nachdem er weder eine Nennung im dänischen Traber-Derby, noch im Grand Prix de l'U.E.T. besitzt, stehen die Chancen dafür keineswegs schlecht.
    • Niemand hat bisher auf die zweite Strafe gegen Franck Ouvrie wegen Beschirrungsfehler reagiert. Sie war mit 30.000 Skr ebenso hoch wie für die geringfügige (!) Behinderung an Cokstile, der selbst etwas nach innen gesteuert worden war. Die Folge waren die Disqualifikation und mehrere Tage (14.6. - 22.6.2020) Fahrverbot für Franck Ouvrie!

      Propulsions Erfolg ist zusätzlich zu beschreiben, dass er im Vorlauf und im Finale jeweils ruhige Rennen erhalten hat und dort im Einlauf erst die gesparten Energien ausspielen konnte. Mich wundert, dass alle Beobachter solche Massnahmen nicht gesehen und kommentiert haben.

      Die Beschickung des Elitloppet war heuer nicht von Höchstqualität - bis auf Earl Simon, Cokstile und natürlich Propulsion. Alle anderen rangieren eine Kategorie darunter! So leid es mir dabei auch für Attraversiamo tut. Sorbet und Missle Hill = Stall- und Trainingspartner zu Propulsion. Disco Volante, Vivid Wise As, Billie de Montfort, Tae Kwon Deo und der restlos überschätze Elian Web, kamen dank Fahrern, Fehlern und wahrscheinlich Unfittness nicht an die vorderen Ränge heran. Bis auf Earl Simon wurden trotzdem alle mit schönen Platzgeldern belohnt.

      P.S.: Die Mannschaft um den Copenhagen-Cup-Überraschungsieger Heart of Steel wurde für den Elitloppet abgelehnt. Mit Recht, denn er schaffte am Pfingstmontag in Skive im Jubiläumspokalen (90.000 Dkr, 2060 mA) nur den 4. Rang hinter dem überlegenen Tsunami Diamant (Robin Bakker, 12,2) sowie Slide So Easy und Wonderboy.

      P.P.S.: Campo Bahia wurde der unnütze Start im heurigen Elitloppet erspart. Er tritt dann am Samstag, 6. Juni, in Östersund 11. Rennen (18:42h) an.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sky ()

    • @Sky

      Du schreibst ja sehr viel richtiges in deinem Post, aber das Propulsion in seinem Vorlauf ein ruhiges Rennen vorgefunden hat, habe ich und viele Traberexperten komplett anders gesehen.
      Und das ein Pferd welches seit Ende Jänner kein Rennen mehr in den Beinen hatte, so einen grandiosen Auftritt hinzaubert, war für mich sowieso der Höhepunkt dieses Elitloppet Wochenende.
      Auch wenn Cokstile, wie @victor gio schreibt, immens gefallen konnte, aber den bleibendsten Eindruck im EL 2020 hat bei mir sicher Propulsion hinterlassen.
    • freue mich wenn Cokstile im weiteren Jahresverlauf den Ch. Eriksson als Fahrer verliert ! Mit derartiger Überheblichkeit dem guten solche Rennverläufe zu servieren läßt
      nur ein verständnisloses Kopfschütteln zu !
      Den Sieg von Propulsion hat der bisher 4 x glücklose Elitloppet-Starter seinem cleveren Kutscher zu verdanken, der sich im richtigen Zeitpunkt hinter dem in äußeren Spuren dahinglühenden
      Cokstile anschloß !
    • An Vivid Wise As hat sich selbst der von mir hoch geschätzte Sebastian Guarato zwei Jahre die Zähne ausgebissen: Einerseits kündigte sich der Yankee Glide-Hengst im Training mächtig an, andererseits lieferte er in den Rennen teils unterdurchschnittliche Leistungen. Ähnlich scheint es jetzt auch bei Björn Goop der Fall zu sein. Die etablierten Trainingsmethoden von Ake Svanstedt, die sich Gocciadoro zu eigen machte, nämlich seine Pferde ausschließlich in der Gruppe auf tiefen Boden zu joggen, machte sich offenkundig bei Vivid Wise As positiv bemerkbar.
    • Fantom schrieb:

      @Sky

      Du schreibst ja sehr viel richtiges in deinem Post, aber das Propulsion in seinem Vorlauf ein ruhiges Rennen vorgefunden hat, habe ich und viele Traberexperten komplett anders gesehen.
      Und das ein Pferd welches seit Ende Jänner kein Rennen mehr in den Beinen hatte, so einen grandiosen Auftritt hinzaubert, war für mich sowieso der Höhepunkt dieses Elitloppet Wochenende.
      Auch wenn Cokstile, wie @victor gio schreibt, immens gefallen konnte, aber den bleibendsten Eindruck im EL 2020 hat bei mir sicher Propulsion hinterlassen.
      Aber auch der vorjährige schwedische Derbysieger Attraversiamo hat mich voll überzeugt. Mit Startnummer 8 ins Finale gegangen, wurde er von Erik Adielsson nach frei werden einer Lücke im Finish noch sehr, sehr schnell und bekam sogar am "Grünen Tisch" Rang drei zugesprochen.

      Es wird spannend werden, welche weitere Karriere der Schützling von Svante Bath einschlagen wird.
      Bilder
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Giulietta ()

    • Glaube da haben sie das Pferd verwechselt. Propulsion hat im ersten Vorlauf die dritte Spur nie verlassen......

      Sky schrieb:



      Propulsions Erfolg ist zusätzlich zu beschreiben, dass er im Vorlauf und im Finale jeweils ruhige Rennen erhalten hat und dort im Einlauf erst die gesparten Energien ausspielen konnte. Mich wundert, dass alle Beobachter solche Massnahmen nicht gesehen und kommentiert haben
    • Einmal melde ich mich noch zum Thema: kennt denn keiner den Unterschied, wenn Kihlström finisht oder seelenruhig sitzenbleibt, um ohne Anstrengung von Fahrer und Pferd Dritter zu werden. Das macht doch gerade DEN Spitzenfahrer aus. Er kennt die Fähigkeiten seines Pferdes und hat dann im Finale noch den Speed auszuspielen.
      Sind denn alle neu in der Branche oder blind?