Souloy rehabilitiert ??

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    • Souloy rehabilitiert ??

      Neues in der Cobalt-Causa:


      Fabrice Souloy spielt mit dem Gedanken auf dieser wissenschaftlichen Grundlage seinen gesamten Prozess erneut aufzurollen. Ein Gutachten der renomierten Rutgers University NJ im Auftrag der USTA überprüfte (Kernfrage), inwiefern Cobalt die Vermehrung von roten Blutkörperchen bei Pferden begünstigt und dadurch als Blutdoping zu werten ist.
      Hier das Ergebnis:
      “The results of this study are the first to document that administration of cobalt salts at the level studied does not stimulate the production of red blood cells and does not affect markers of performance in race fit horses. Horses appear to respond in a species-specific fashion that is different from human studies that showed toxicity at plasma concentrations above 300 ppb. This study presents data rather than speculation for the decision-making process for setting thresholds.”
      Damit müsste Fabrice Souloy
      a) in einem weiteren Verfahren vom Vorwurf des Blutdoopings freigesprochen werden
      b) alle Rennpreise müssten ausbezahlt werden
      c) eine Kreditschädigung im zweistelligen Millionbereich (er durfte als Trainer nicht mehr praktizieren und sein Ruf wurde systematisch zerstört) ihm zugesprochen werden
      Dann können die Trabrennbahnen in Skandinavien zusperren!

      Denken, dann handeln -- wobei ersteres gelernt sein will!

      Da braut sich ja Gewaltiges zusammen !
    • Der Beitrag ist mit "Evaluation of cobalt as a performance enhancing drug (PED) in racehorses" überschrieben und kann frei unter <wageningenacademic.com/doi/pdf/10.3920/CEP200001> abgerufen werden. Gegenüber USTA betonte K.H. McKeever: “The results of this study are the first to document that administration of cobalt salts at the level studied does not stimulate the production of red blood cells and does not affect markers of performance in race fit horses. Horses appear to respond in a species-specific fashion that is different from human studies that showed toxicity at plasma concentrations above 300 ppb. This study presents data rather than speculation for the decision-making process for setting thresholds.”
    • victor gio schrieb:

      Der Beitrag ist mit "Evaluation of cobalt as a performance enhancing drug (PED) in racehorses" überschrieben und kann frei unter <wageningenacademic.com/doi/pdf/10.3920/CEP200001> abgerufen werden. Gegenüber USTA betonte K.H. McKeever: “The results of this study are the first to document that administration of cobalt salts at the level studied does not stimulate the production of red blood cells and does not affect markers of performance in race fit horses. Horses appear to respond in a species-specific fashion that is different from human studies that showed toxicity at plasma concentrations above 300 ppb. This study presents data rather than speculation for the decision-making process for setting thresholds.”
      Danke
    • Um die Sache einzufangen: Die USTA wollte in ihrer Dopingverordnung aufgrund bestimmter Vorkommnisse im Trab- und Galopprennsport (etwa rund um Fabrice Souloy) Klarheit in puncto der Applikation von Cobalt. Deshalb hat sie die Rutgers University gebeten eine Studie zu erstellen und damit eine wissenschaftlich valide Grundlage für ihr Reglement zu schaffen. Dies ist ein mustergültiges und in der Durchführung höchst professionelles Vorgehen.

      @herbacek: Da haben Sie nicht unrecht. Allerdings während eine Studie repräsentativ verfährt, nehmen Gutachten in der Regel nur auf Einzelfälle Bezug. Damit ist dieses Paper sehr gewichtig und für alle folgenden Gutachten auch zu einem hohen Grad verbindlich.

      @RAJA MIRCHI: Drei Rückfragen a) Wenn eine Person auf der Autobahn 160 km/h fahren willen und dazu ihren Wagen auf Tacho 160 km/h beschleunigt und trotz Verkehrskontrolle nicht bestraft wird, weil, wie sich herausstellt, dieser kaputt war und sie in Wirklichkeit stets mit erlaubten 120 km/h unterwegs war, wird die Person nicht bestraft werden. b) Woher wissen Sie, dass Herr Souloy dieses Mittel ausschließlich zum Zweck einer Leistungssteigerung verabreicht hat? c) Welche Funktion hat ein Trainer, außer jene, die Leistung von ihm anvertrauten Pferden systematisch mittels Training, Ernährung und legale medizinische Betreuung zu steigern?

      Was dies konkret für die Fälle von Souloy bedeutet wird man sehen. Dass hier mehr Fragen offen und gänzlich ungeklärt blieben als gelöst wurden, ist ohnedies kein Geheimnis...
    • @'victor gio
      a) Der Vergleich ist (sorry) völlig an den Haaren herbeigezogen. Kobalt stand und steht auf der DOPINGLISTE - ist definitiv verboten.

      b)c) Sie widersprechen sich wenn Sie einerseits sagen, dass ein Trainer natürlich alle Mittel ergreifen muss und das auch tut um die Leistung zu optimieren. Andererseits stellen Sie die Frage wie ich darauf komme das Souloy Kobalt zur Leistungssteigerung verabreicht hat (wozu denn sonst???).
      Kobalt stand und steht auf der Dopingliste. Wenn ich als einer der Starttrainer Europas (dessen Vater noch führender Human/Sport)Mediziner ist) Kobalt verabreiche, dann weiß ich schon was ich da tue. Dass sich jetzt (möglicherweise) herausstellt dass Kobalt im Gegensatz zum Menschen bei Pferden nicht leistungsfördernd ist ändert absolut nichts daran, dass Souloy wissentlich eine verbotene Substanz verabreicht hat!

      Noch einmal zu Ihrem Verkehrsbeispiel:
      wenn ich mit meinem Auto heute mit 200 km/h auf der Autobahn erwischt werde, wird mir der Führerschein entzogen. Wenn in fünf Jahren Tempo 200 auf der Autobahn erlaubt ist, kann ich auch nicht kommen und sagen ich wurde zu Unrecht bestraft weil jetzt Tempo 200 erlaubt ist.
    • @RAJA MIRCHI:

      Wenn die Annahmen, so wie von Ihnen skizziert, stimmen und Cobalt damals auf den einschlägigen norwegischen und schwedischen Dopingliste verzeichnet war, ist die Sache de facto für Souloy erledigt und Ihr Beispiel stimmt. Soweit mir die Causa Souloy in Erinnerung blieb, war dies aber genau nicht der Fall: Cobalt stand zum fraglichen Zeitpunkt auf keiner der Listen. Allerdings veranlasste der teils deutlich erhöhte Wert, in Verbindung mit einem ähnlich gelagerten Fall aus dem Galopprennsport, die norwegische, später dann auch schwedische Behörden (die ohne das Wissen des Trainers Urin- und Blutproben eingefroren hatten), die Sache gründlich zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass der Trainer mehrfach Cobalt applizierte, dies aber weder ordnungsgemäß dokumentierte, noch begründete. Von daher lag die Sache - ich formuliere es einmal vorsichtig - eher beim Medikamentenmissbrauch als beim Doping.

      Mein Beispiel aus a) hingegen rekonstruiert lediglich Ihr Statement aus Beitrag 7 unter legalen Bedingungen. Die von Ihnen scharfsinnig erkannte Paradoxie von b) und c) ist gewollt, da, wie die wissenschaftliche Fachdebatte seit etwa 20 Jahren betont, das Konzept Doping an sich paradox ist: Die Empfehlung lautet stark vereinfacht formuliert dahingehend, das Konzept Doping, wie wir es kennen, abzuschaffen und durch eine detaillierte Dokumentation jener Substanzen zu ersetzen, die ein Athlet sich verabreicht. Diese müssen i) für jede und jeden einsichtig sein und dürfen ii) keinen Schaden bzw. negative Folgen für den Athleten haben. Einen ungefähren Eindruck kann man sich hier verschaffen: <spiegel.de/wissenschaft/mensch…d-gesuender-a-844578.html>
    • @Giulietta: Alles klar - bei dem Niveau bin ich allein aus Zeitgründen draußen! Monologisiert gerne weiter, nur ohne mich. Keine Angst, ich gedenke ohnedies keinem sein Weltbild zu nehmen, wo es auf der einen Seite die Bösen, auf der anderen die Guten gibt und man zweiteren auch nach dem fünften Dopingvergehen immer noch Pferde ins Training stellt und zujubelt. Gegen die Studie aus Rutgers und die These aus Oxford ist man ebenso, wie gegen meine knappe Rekonstruktion der damaligen Ereignisse, ohnedies immunisiert. Viel Spaß weiterhin!
    • Zitat Victor gio:
      “Wenn die Annahmen, so wie von Ihnen skizziert, stimmen und Cobalt damals auf den einschlägigen norwegischen und schwedischen Dopingliste verzeichnet war, ist die Sache de facto für Souloy erledigt und Ihr Beispiel stimmt.”

      Was nun? Sie widersprechen sich laufend. Wenn Ihre Behauptungen widerlegt werden spielen Sie den beleidigten Intellektuellen und werfen Anderen (Giulietta) fehlendes Niveau vor.

      Tatsache ist, dass Cobaltsalze exzessiv angewandt bei Pferden (bei Souloy zweifelsohne der Fall) schwere Vergiftungen und massive Störungen des Hormonhaushalts bewirken (so stets zumindest in der Fachliteratur) und wie bereits erwähnt auf jeder Dopingliste standen bzw. stehen.
    • jetzt frag ich mich, worüber besteht hier Uneinigkeit ?

      Fest steht doch das Souloy seinerzeit von Norwegen, Schweden und später Frankreich wegen eines Dopingvergehens ( Cobald ) rechtskräftig bestraft wurde. So weit so gut ! In diesen Ländern
      und auch sonst auf der Welt, entspricht dies den gültigen Dopingbestimmungen !
      Nunmehr hat über Antrag der USTA ( USA ) ein renommiertes Institut nach einem jahrelangen äußerst qualifizierten Verfahren veröffentlicht, dass Cobald eben nicht leistungssteigernd wirkt und deshalb unter Umständen
      aus den Dopinglisten gestrichen werden muss, kann oder soll . Wenn sich die Sachverständigen mit den Rennsportbehörden diesbezüglich auf ein Ergebnis einigen sollten, dann ist Souloy eben moralisch rehabilitiert , am seinerzeitigen Schuldspruch wird sich m.A. nach aber nichts ändern. Zum Tatzeitpunkt stand Cobald eben auf der Dopingliste.

      So einfach sehe ich das Ganze !
    • Die Rutgers-Studie habe ich den Leserinnen und Lesern (soweit ich weiß war dies weder in skandinavischen, noch deutschen Medien oder Portal sonst wo der Fall) hier zugänglich gemacht, den Fall Souloy in seiner Eigenart rekapituliert und en passant auf die Paradoxie über das Konzept des Dopings an sich hingewiesen. Auf ungedeckt, vor allem aber, falsche Behauptungen von - mit Verlaub - zwei Hansdampf in allen Gassen, wie jene, das Verfahren sei vor allem von der Société du Trotteur Francais ausgegangen oder Cobalt stand zum fraglichen Zeitpunkt auf allen Dopinglisten, muss und will ich mit Blick auf meine Zeitressourcen nicht weiter kommentieren. Vorschlag: Warten wir doch alle ab, inwiefern die Studie in Europa herangezogen wird, um alte Verfahren erneut aufzurollen. Herr Souloy hat davon bereits Kenntnis erlangt.
    • victor gio schrieb:

      Die Rutgers-Studie habe ich den Leserinnen und Lesern (soweit ich weiß war dies weder in skandinavischen, noch deutschen Medien oder Portal sonst wo der Fall) hier zugänglich gemacht, den Fall Souloy in seiner Eigenart rekapituliert und en passant auf die Paradoxie über das Konzept des Dopings an sich hingewiesen. Auf ungedeckt, vor allem aber, falsche Behauptungen von - mit Verlaub - zwei Hansdampf in allen Gassen, wie jene, das Verfahren sei vor allem von der Société du Trotteur Francais ausgegangen oder Cobalt stand zum fraglichen Zeitpunkt auf allen Dopinglisten, muss und will ich mit Blick auf meine Zeitressourcen nicht weiter kommentieren. Vorschlag: Warten wir doch alle ab, inwiefern die Studie in Europa herangezogen wird, um alte Verfahren erneut aufzurollen. Herr Souloy hat davon bereits Kenntnis erlangt.
      Die Studie ist für jedermann zugänglich.
      wageningenacademic.com/doi/abs/10.3920/CEP200001