Alles Gute Adi

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    • Vor genau 50 Jahren, am 12. April 1971, gewann Adi Übleis die Europa-Meisterschaft in Recklinghausen. Adi galt mit seinen zugelosten Trabern als Außenseiter und war in den ersten drei der sechs Läufe chancenlos. Doch dann begann es: Rennen 4 gewann Übleis mit dem 120:10-Außenseiter Arry, der zuvor im ersten Durchgang mit Helmut Obermaier nur 5. war, in neuer Rekordzeit. Lauf 5 holte er sich mit der Favoritin überlegen und im 6. Lauf belegte er Platz 2, was ihm insgesamt 48 Punkte und den Europameister-Titel vor dem Norweger Karsten Buer (40) und Jean Rene Gougeon (35) einbrachte. Damit war er Teilnehmer bei der WM, die ab 3. Mai in den USA und Kanada stattfand. Siehe die vorigen Postings.
    • Es war eine echte Sensation. Am 15. Mai 1971 gewann der österreichische Trabertrainer Adi Übleis (33) die in den USA und Kanada über 9 Tage ausgetragene Fahrer-Weltmeisterschaft. Obzwar Übleis schon am 12. April die Europameisterschaft in Recklinghausen bei seiner ersten Teilnahme überraschend gewonnen hatte, galt er bei der WM als Außenseiter. Das hatte mehrere Gründe: Zunächst einmal waren unter seinen 7 Konkurrenten so berühmte Fahrer wie der US-Amerikaner Bill Haughton, der kanadische Weltmeisters Herve Filion oder der Franzose Jean-Rene Gougeon. Die Frage war aber auch, wie die Europäer mit den Pacern zurecht kommen würden. In Europa ist im Rennen nur Trab erlaubt, während in Übersee die Passgänger ihre eigenen Rennen haben und in der Mehrzahl sind. Und schließlich waren die Renntage über den Osten Amerikas verteilt, das Programm sehr dicht und anstrengend und die Bahnen unterschiedlich lang. Dazu kam noch, dass in vielen Rennen die Chancen der Pferde sehr ungleichmäßig waren.
      Der Auftakt am 3. Mai auf der New Yorker Roosevelt Rennbahn war jedenfalls sensationell. Adi Übleis gewann alle drei Bewerbe, darunter sein erstes Pacer-Rennen und einmal mit einem 24:1-Außenseiter. Ein ähnliches Kunststück gelang dem Österreicher am dritten Renntag in Saratoga, wo er zunächst mit einem Favoriten, dann aber mit zwei großen Außenseitern siegreich war. Spätestens damit wurde er zum Helden dieser WM. Galt er zunächst als „Go-Go-Fahrer“, der wenn möglich Start-Ziel in Führung lag, was auf den Halbmeilen-Rennbahnen eine gute Taktik war, so passte er auf der 1200-Meter-Rennbahn in Montreal seine Strategie an. Wieder mit einem klaren Außenseiter hielt er diesen zunächst mit deutlichem Abstand ganz am Schluß des Feldes, um erst auf den letzten 200 Metern anzugreifen – und mit Nasenlänge zu gewinnen. Obwohl die Zahl der Rennen an den letzte drei Tagen der WM wesentlich erhöht wurde, was nicht zuletzt dem US-Teilnehmer Haughton zu Gute kam, gewann Übleis schließlich mit 680 Punkten vor Haughton (638) und dem Neuseeländer Peter Wolfenden (538).
      Bereits während der WM erhielt Übleis ein gut dotiertes Angebot, in den USA als sogenannter Catch-Driver zu arbeiten. "Ich war aber glücklich verheiratet, die Kinder waren auch noch sehr klein, deshalb habe ich das Angebot nicht angenommen", blieb er seiner Familie und Österreich treu. „Auch wenn ich später doch noch manchmal Überlegungen hatte.“ Adi Übleis dominierte in den folgenden Jahren Österreichs Trabrennsport, war 1974 neuerlich Europameister, gewann viermal das Traberderby und insgesamt mehr als 3.500 Rennen. Heute lebt er mit Gattin Herta glücklich in Baden.