So sieht das ein Galopp-Mann

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    • So sieht das ein Galopp-Mann

      In der jüngsten Ausgabe der Turf-Times findet sich folgender Kommentar von Daniel Delius. der nicht nur das Verhältnis Traber - Galopper beleuchtet (etwas einseitig), sondern auch allgemeine Fragen aufwirft:

      Der Hamburger Unternehmer Günter Herz, 73, gilt
      nicht unbedingt als Freund der Öffentlichkeit. Er ist auch
      jemand, der keineswegs einfach ist, aber er war mit seinen
      Investitionen in der Vergangenheit höchst erfolgreich. In
      der Liste der reichsten Deutschen nimmt er einen vor-
      deren Platz ein. Umso überraschender war es, dass er
      vor geraumer Zeit Kollegen der Frankfurter Allgemeinen
      Sonntagszeitung einen Interviewtermin gewährte. Es war
      das Wirtschaftsressort, das im Gestüt Lasbek nahe Ham-
      burg vorstellig wurde, doch eigentlich ging es in dem Ge-
      spräch ausschließlich um den Trabrennsport.
      "Ich mache mir große Sorgen um den deutschen
      Rennsport", war die Kernaussage dieses letztendlich
      doch bemerkenswerten und merkwürdigen Gesprächs.
      Ohne Herz und das von ihm finanzierte Unternehmen
      Winrace, das auch mehrere Trabrennbahnen unterhält,
      gäbe es den Sport im Land kaum noch. Herz fordert
      mehr Hilfe vom Staat, eine andere Gesetzgebung, will
      neue Rennbahnen. Und scheint das Interesse am Trab-
      rennsport deutlich zu überschätzen. In Hamburg-Bah-
      renfeld hat er eine moderne Tribüne gebaut, hat ein
      erstklassiges Geläuf und kann an normalen Renntagen
      trotzdem die Zuschauer einzeln begrüßen. Als vor ei-
      nigen Wochen im Rahmen des Derby-Meetings auch
      die Galopper in Bahrenfeld waren, betrug der Bahn-
      umsatz in neun Rennen etwas mehr als 14.000 Euro.
      Die 370.000 Euro, die in den 14 Rennen am Tag des
      Traber-Derbys in Berlin-Mariendorf gewettet wurden,
      sind ein Einzelfall - der dortige Sieger wurde überregi-
      onal kaum bekannt und der dortige Rennbahn-Mäzen
      Ulrich Mommert spricht von Rückzug.
      Das Engagement von Günter Herz in allen Ehren - ein
      Partner auf Augenhöhe ist der Trabrennsport für die Ga-
      lopper eher nicht. Das könnte auch bei der geplanten
      Hamburger Doppelrennbahn problematisch sein. Traber
      und Galopper - das waren immer zwei Paar Schuhe.
      DD
    • Nun, den Galoppern in Deutschland muss es ja sehr gut gehen... (Wie man weiß, ist dies nicht der Fall.)

      Aber der Mann hat schon recht, es sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Auch wenn nicht vergleichbar, in den USA hat sich jemand einmal die Mühe gemacht (ist schon ein paar Jahre her) und Investition/Revenue zwischen Galoppern und Trabern/Pacern über Jahrzehnte berechnet, die Harness Horses, also die mit dem Wagen dahinter, schnitten deutlich besser ab. Das liegt natürlich vor allem an den absurd aufgeblasenen Kaufpreisen bei den Galoppern wie zB auch bei den Decktaxen der Hengste. Aber es ist bei den Galoppern insgesamt eben viel mehr Geld im Spiel, das stimmt schon.
    • Interessant übrigens, dass auf der Baden-Badener Jährlingsauktion drei österreichische Galopper angeboten werden. Der Galoppsport ist bei knapp 50 Rennen im Jahr eben schon wirklich "am Sand" - obwohl die Rennen jetzt fast ausschließlich auf Gras gelaufen werden :) .

      Aber unsere Traber-Umsätze geben auch nicht gerade zu Hoffnung Anlass. Leider!