Quelle: traber-news.com/article-13/ite…vier-wochen-pmu-2016.html
(jg) – Noch nie zuvor hat der deutsche Trabrenn-Sportkalender so viele PMU-Renntage aufgewiesen wie in diesem Jahr. Lt. HVT sollen insgesamt 60 Rennveranstaltungen nach Frankreich übertragen und bewettet werden.
Relativ neu im Programm deutscher Trabrennveranstalter sind die „Lunch Races“. Vier Rennen werden zwischen 11.30 und 13 Uhr ausgetragen. Zwei Drittel der deutschen PMU-Rennveranstaltungen sollen zur Mittagszeit sein. Bislang wurden in 2016 acht PMU-Rennveranstaltungen abgehalten, drei davon waren Lunch Race-Termine. Traber-News.com zieht eine vorläufige Bilanz.
Lunch Races
Zwei Lunch Race-Veranstaltungen fanden auf der Bahn in München-Daglfing statt, eine in Berlin-Mariendorf. Zumindest die beiden Münchener Renntage verliefen besser als erwartet. Die durchschnittlichen Wettumsätze in Frankreich lagen z.B. über den durchschnittlichen Wettumsätzen der Gelsenkirchener PMU-Rennveranstaltungen am 13. und 27. Januar und waren auch deutlich besser als der bislang einzige Berliner Mittagsrenntag. Das ist umso erstaunlicher, als man am 9. Januar in München durch „Mini-Felder“ und einer technischen Umstellung des Totokassen-Systems einigen Umsatz hat liegen lassen müssen.
Ohne 2 sur 4 und Mini Multi kippt der Umsatz
Dem französischen Wetter stehen nach unserer Kenntnis sieben bzw. acht Wettarten auf deutsche Trabrennen zur Auswahl. Die Zahlen belegen, dass „Simple Gagnant“, „Simple Placé“, „Couple Gagnant“, „Couple Placé“, „2 sur 4“ und „Mini Multi“ die beliebtesten Wettarten sind. Sie ergeben 90 Prozent des Wettumsatzes in Frankreich. Zwei dieser Wetten, die 2 sur 4 und Mini Multi, werden nur angeboten, wenn mindestens zehn Pferde im Programm stehen. Deutsche Rennveranstalter sollten das wissen, denn bei weniger als zehn Pferde droht ein Umsatzverlust von ca. 20 Prozent.
Nach 20 Uhr „tote Hose“
Bekannt ist, dass viele Wettanbieter in Frankreich nach 20 Uhr ihre Läden schließen müssen. Die Macht der Gewerkschaften im sozialistischen Frankreich kommt hier deutlich zum Ausdruck. Das schlägt sich dramatisch im Wettumsatz nieder. Von bislang 52 in diesem Jahr nach Frankreich übertragenen Trabrennen hat Traber-News.com 12 Rennen ausgemacht, die für sich allein gesehen für den betreffenden Rennveranstalter eine finanzielle Belastung darstellten. ALLE Rennen begannen um 20 Uhr oder später.
Andererseits dürfen wir feststellen, ALLE Rennen zur Mittagszeit waren bislang ein finanzieller Erfolg. Das soll einmal gesagt werden. Einschränkend müssen wir aber auch erwähnen, dass die bisherigen drei Lunch Race-Termine auf einen Samstag fielen. Mitte der Woche kann die Sache schon ganz anders aussehen.
Insgesamt wurden im Januar 254.000 Euro Rennpreise in 52 PMU-Rennen auf deutschen Trabrennbahnen ausgeschüttet. Gewettet wurden in Frankreich nahezu 11 Millionen Euro, die Provisionen beliefen sich auf ca. 325.000 Euro. Abzüglich aller Kosten dürfte der Pool augenblicklich ein klein wenig gefüllt sein. Die erfolgreichste Trabrennveranstaltung im Januar 2016 war der PMU-Renntag am 7. Januar in Berlin-Mariendorf mit über 2,1 Millionen Euro Wettumsatz in Frankreich. Die finanziell magerste Ausbeute verzeichnete der Rennverein in Gelsenkirchen mit nur ca. 1,5 Millionen Euro Umsatz am 13. Januar.
Gelsenkirchen trägt trauer
Überhaupt verlief das PMU-Geschäft auf Frankreichs deutscher Lieblingsrennbahn zuletzt alles andere als erfolgreich. Bereits zwei als „Premium-Termine“ eingeschätzte Renntage erfüllten nicht die Erwartungen. Beide Gelsenkirchener PMU-Rennveranstaltungen im Januar bilden in der deutschen PMU-Liga 2016 unter wirtschaftlichen Aspekten überraschend das Schlusslicht. So war der Einlauf „Lotus Star – Rebel de Joux – Bronsvlinder“ mit einem desaströsen Gesamtumsatz von weniger als 60.000 Euro am 27. Januar das am schlechtesten bewettete Trabrennen aller PMU-Veranstaltungen 2016 in Deutschland. Der Einlauf „Amiral de Retz – Ubu of Fairy – Annee Faste“ am selben Tag erzielte kaum mehr Umsatz.
Dem französischen Zocker scheint das sportliche Niveau deutscher Rennen offensichtlich gleichgültig. Rennen mit hohem sportlichen Reiz besitzt man in Frankreich zur genüge. Wichtiger erscheint dem Spieler die Phantasie auf lukrative Gewinne. Deutschlands dienstältester Rennsekretär sollte das wissen.
Vier Galopp-Rennveranstaltungen
Saison bedingt konnten die deutschen Galopper im Januar lediglich vier PMU-Renntage abhalten. Alle Veranstaltungen in Dortmund oder Neuss zwischen 17 und 20.45 Uhr, darunter drei Samstag-Termine. Der Umsatz in Frankreich entsprach im Durchschnitt dem Berliner Ergebnis vom 7. Januar.
Abzuwarten bleibt, ob sich der positive Trend über die gesamte Rennsaison aufrecht erhalten lässt. Skepsis ist angebracht. Die Mehrheit der deutschen PMU-Rennveranstaltungen finden in den Monaten April bis September statt und fallen in den Zeitraum Fußball-EM und Urlaubszeit.
(jg) – Noch nie zuvor hat der deutsche Trabrenn-Sportkalender so viele PMU-Renntage aufgewiesen wie in diesem Jahr. Lt. HVT sollen insgesamt 60 Rennveranstaltungen nach Frankreich übertragen und bewettet werden.
Relativ neu im Programm deutscher Trabrennveranstalter sind die „Lunch Races“. Vier Rennen werden zwischen 11.30 und 13 Uhr ausgetragen. Zwei Drittel der deutschen PMU-Rennveranstaltungen sollen zur Mittagszeit sein. Bislang wurden in 2016 acht PMU-Rennveranstaltungen abgehalten, drei davon waren Lunch Race-Termine. Traber-News.com zieht eine vorläufige Bilanz.
Lunch Races
Zwei Lunch Race-Veranstaltungen fanden auf der Bahn in München-Daglfing statt, eine in Berlin-Mariendorf. Zumindest die beiden Münchener Renntage verliefen besser als erwartet. Die durchschnittlichen Wettumsätze in Frankreich lagen z.B. über den durchschnittlichen Wettumsätzen der Gelsenkirchener PMU-Rennveranstaltungen am 13. und 27. Januar und waren auch deutlich besser als der bislang einzige Berliner Mittagsrenntag. Das ist umso erstaunlicher, als man am 9. Januar in München durch „Mini-Felder“ und einer technischen Umstellung des Totokassen-Systems einigen Umsatz hat liegen lassen müssen.
Ohne 2 sur 4 und Mini Multi kippt der Umsatz
Dem französischen Wetter stehen nach unserer Kenntnis sieben bzw. acht Wettarten auf deutsche Trabrennen zur Auswahl. Die Zahlen belegen, dass „Simple Gagnant“, „Simple Placé“, „Couple Gagnant“, „Couple Placé“, „2 sur 4“ und „Mini Multi“ die beliebtesten Wettarten sind. Sie ergeben 90 Prozent des Wettumsatzes in Frankreich. Zwei dieser Wetten, die 2 sur 4 und Mini Multi, werden nur angeboten, wenn mindestens zehn Pferde im Programm stehen. Deutsche Rennveranstalter sollten das wissen, denn bei weniger als zehn Pferde droht ein Umsatzverlust von ca. 20 Prozent.
Nach 20 Uhr „tote Hose“
Bekannt ist, dass viele Wettanbieter in Frankreich nach 20 Uhr ihre Läden schließen müssen. Die Macht der Gewerkschaften im sozialistischen Frankreich kommt hier deutlich zum Ausdruck. Das schlägt sich dramatisch im Wettumsatz nieder. Von bislang 52 in diesem Jahr nach Frankreich übertragenen Trabrennen hat Traber-News.com 12 Rennen ausgemacht, die für sich allein gesehen für den betreffenden Rennveranstalter eine finanzielle Belastung darstellten. ALLE Rennen begannen um 20 Uhr oder später.
Andererseits dürfen wir feststellen, ALLE Rennen zur Mittagszeit waren bislang ein finanzieller Erfolg. Das soll einmal gesagt werden. Einschränkend müssen wir aber auch erwähnen, dass die bisherigen drei Lunch Race-Termine auf einen Samstag fielen. Mitte der Woche kann die Sache schon ganz anders aussehen.
Insgesamt wurden im Januar 254.000 Euro Rennpreise in 52 PMU-Rennen auf deutschen Trabrennbahnen ausgeschüttet. Gewettet wurden in Frankreich nahezu 11 Millionen Euro, die Provisionen beliefen sich auf ca. 325.000 Euro. Abzüglich aller Kosten dürfte der Pool augenblicklich ein klein wenig gefüllt sein. Die erfolgreichste Trabrennveranstaltung im Januar 2016 war der PMU-Renntag am 7. Januar in Berlin-Mariendorf mit über 2,1 Millionen Euro Wettumsatz in Frankreich. Die finanziell magerste Ausbeute verzeichnete der Rennverein in Gelsenkirchen mit nur ca. 1,5 Millionen Euro Umsatz am 13. Januar.
Gelsenkirchen trägt trauer
Überhaupt verlief das PMU-Geschäft auf Frankreichs deutscher Lieblingsrennbahn zuletzt alles andere als erfolgreich. Bereits zwei als „Premium-Termine“ eingeschätzte Renntage erfüllten nicht die Erwartungen. Beide Gelsenkirchener PMU-Rennveranstaltungen im Januar bilden in der deutschen PMU-Liga 2016 unter wirtschaftlichen Aspekten überraschend das Schlusslicht. So war der Einlauf „Lotus Star – Rebel de Joux – Bronsvlinder“ mit einem desaströsen Gesamtumsatz von weniger als 60.000 Euro am 27. Januar das am schlechtesten bewettete Trabrennen aller PMU-Veranstaltungen 2016 in Deutschland. Der Einlauf „Amiral de Retz – Ubu of Fairy – Annee Faste“ am selben Tag erzielte kaum mehr Umsatz.
Dem französischen Zocker scheint das sportliche Niveau deutscher Rennen offensichtlich gleichgültig. Rennen mit hohem sportlichen Reiz besitzt man in Frankreich zur genüge. Wichtiger erscheint dem Spieler die Phantasie auf lukrative Gewinne. Deutschlands dienstältester Rennsekretär sollte das wissen.
Vier Galopp-Rennveranstaltungen
Saison bedingt konnten die deutschen Galopper im Januar lediglich vier PMU-Renntage abhalten. Alle Veranstaltungen in Dortmund oder Neuss zwischen 17 und 20.45 Uhr, darunter drei Samstag-Termine. Der Umsatz in Frankreich entsprach im Durchschnitt dem Berliner Ergebnis vom 7. Januar.
Abzuwarten bleibt, ob sich der positive Trend über die gesamte Rennsaison aufrecht erhalten lässt. Skepsis ist angebracht. Die Mehrheit der deutschen PMU-Rennveranstaltungen finden in den Monaten April bis September statt und fallen in den Zeitraum Fußball-EM und Urlaubszeit.